Dieser Text basiert auf einem Dokument, das im englischen Original auf der ehemaligen Seite explorerbelt.com der irischen Pfadfinder zu finden war. Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an Susanne für die Übersetzung.

Der Text wurde an manchen Stellen überarbeitet, passt aber trotzdem nicht immer zu 100 % zum Explorer Belt, wie wir ihn im Diözesanverband München und Freising durchführen. Er ist als Hilfestellung zu verstehen, die meisten Dinge, die der Text nennt, werden auf den Vorbereitungstreffen mit Euch noch einmal durchgesprochen.

Körperliches Training

Körperliches Training ist hilfreich, wenn Du auf Expedition gehst. Versuche so fit wie möglich zu werden: Wandern, Schwimmen und/oder alles was Deiner Meinung nach hilft. Natürlich ist Wandern die einfachste Möglichkeit, da es billig ist und zudem einfach durchzuführen. Gehe so oft wie möglich zu Fuß, anstatt den Bus zu nehmen. Ist die Strecke zu weit, dann lege zumindest einen Teil der Strecke zu Fuß zurück oder fahr mit dem Fahrrad.

Dein Ziel ist es, jeden Tag große Distanzen zu gehen und Dich dabei auf alle anderen Dinge konzentrieren zu können, die der Explorer Belt und die Expedition enthält.

Versuche, soviel wie möglich mit Deiner:m Partner:in zu trainieren. So kannst Du sicherstellen, dass sie/er sich genauso gut vorbereitet hat wie Du, außerdem lernt Ihr Euch so gegenseitig besser kennen.

Das Wichtigste ist, jetzt mit dem Training zu beginnen. Plane wann und wo Du jede Woche trainierst, plane mindestens ein Wochenend-Hajk und genügend Tages-Hajks. Sogar kurze Hajks am Abend werden Dir guttun.

Zehn Tage vor Abfahrt solltest Du keine langen Hajks mehr unternehmen. Kurze Spaziergänge und Deine tägliche Trainingsroutine sollten ausreichen, um die Expedition sicher zu überstehen und dabei Spaß zu haben.

Hajken, Hajken, Hajken

Du und Dein:e Partner:in sollten im Zeitraum zwischen Dezember und Juli so viel wie möglich hajken.

Tages-Hikes sollten bis zu 30 km umfassen, es empfiehlt sich außerdem, dabei mehr Gepäck zu tragen, als Ihr bei der eigentlichen Expedition beabsichtigt.

Wir empfehlen, mindestens zwei Wochenend-Hajks über 60 – 70 km durchzuführen. Nehmt dabei die Ausrüstung mit, die Ihr auch auf während der Expedition nutzen wollt. So werdet Ihr Euer Zelt sowie Euren Kocher kennen lernen und eventuelle Schwierigkeiten früh herausfinden. Bei einem Wochenendhajk bekommt Ihr außerdem ein Gefühl für das Gewicht Eures Gepäcks. Wenn Ihr nach dem Wochenende bereits Rückenschmerzen habt, so habt ihr definitiv zu viel dabei.

Vielleicht können Eure Leiter:in ja auch eine Mini-Expedition für Euch organisieren, denkt dann aber auch daran, Notfallnummern usw. dabei zu haben. (Anmerkung: auf dem zweiten Vorbereitungswochenende werdet ihr bereits eine Mini-Expedition durchführen)

Die Füße

Deine Füße sind das Wichtigste an Ausrüstung bei der Tour, deshalb ist es sinnvoll, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Meistens werdet Ihr auf Straßen laufen, daher sind gut gepolsterte Turnschuhe oder Treckingschuhe von Vorteil. Tragt auf jeden Fall eingelaufene Schuhe, die ihr bequem findet, denn ihr werdet sie während der Expedition nur selten ausziehen.

Es hat sich auch bewährt, ein Paar feste Wanderschuhe und ein Paar Treckingsandalen abwechselnd zu tragen. In jedem Fall musst Du vorher ausprobieren, wie Du am besten zurecht kommst. Geh auf keinen Fall mit komplett neuen Schuhen los!

Versuch, Deine Füße so gut wie möglich abzuhärten. Geh barfuß auf hartem Untergrund. Wandere in den Schuhen, die Du auch auf der Expedition anziehen wirst. Wenn Du von Deinen Schuhen Blasen bekommst, so klebe diese Stellen bereits vor Beginn des Hajks ab. Untersuche die Innenseite Deiner Schuhe auf raue Stellen oder Nähte und entferne diese gegebenenfalls. Creme die empfindlichen Stellen täglich mit Vaseline ein.

Lerne, wie man mit Blasen umgeht, denn nichts wird Dich mehr demoralisieren, als wunde Füße. Hinzu kommt, dass Du trotz Schmerzen weitergehen musst, um ans Ziel zu kommen, was die Schmerzen nicht gerade verbessert. Sei vorsichtig mit Geheimtipps, so mancher Expeditionsteilnehmer hat die Lage damit schon verschlimmert.

Zieh jeden Tag frische Socken an, trage gute Wandersandalen im Wechsel mit anderen Schuhen. Fange vor allem jetzt damit an, Deine Füße auf das Hajk vorzubereiten. 200 km hört sich gut an, aber Deine Füße werden jeden Zentimeter des Weges spüren. Wenn Du jetzt sorgsam mit ihnen umgehst, wirst Du später dafür belohnt.

Hike Technik

Dies ist sehr wichtig und Du wirst es während des Trainings mit Deiner:m Teampartner:in klären wollen. Überlegt Euch folgendes:

  • Wie lange wirst Du ohne Pause wandern (dies ist nicht dasselbe wie lange Du ohne Pause wandern kannst). Dies mag vom Wetter abhängig sein, wie viele Leute Du unterwegs triffst und wie viel Zeit Du mit ihnen verbringst.
  • Wie spart man Zeit? Eine Idee ist zum Beispiel, dass Du kochst während Dein Partner bereits mit dem allgemeinen Teil des Tagebuchs beginnt. Das sind gute Ideen, vorausgesetzt dass Ihr Euch mit den Routine-Aufgaben abwechselt.
  • Wanderst Du lieber morgens, eher abends oder doch über den Tag verteilt? Dies ist wahrscheinlich vor Beginn des Hajks schwierig zu entscheiden, weil Ihr nicht wisst, wo Ihr ausgesetzt werdet, welche Landschaften Ihr durchqueren müsst und wie das Wetter wird.

Wetter

Wahrscheinlich werdet Ihr irgendwann während der Wanderung auch schlechtes Wetter haben. Seid darauf vorbereitet, indem Ihr passende Regenkleidung parat hast und zuvor Hajks im Regen absolviert habt. Überlege Dir, was Du mit nasser Kleidung machst wenn es mehrere Tage lang ununterbrochen regnet.

Ein anderes Problem könnte Hitze sein. Je nachdem, wo die Explorer Belt Expedition stattfindet, könnte es ratsam sein, sehr früh aufzustehen und einen Großteil der Strecke hinter sich zu bringen bevor es zu heiß wird. Alternativ kann eine Siesta während der größten Mittagshitze empfehlenswert sein, das Wandern also auf den frühen Vormittag und späten Nachmittag zu verteilen.

Projektplanung

Wie Ihr Euer Projekte aufschreibt, bleibt Euch überlassen. Wichtig ist, dass die Schrift lesbar ist, sowohl im Tagebuch als auch in den Projektbüchern. Es gibt hierbei kein „falsch“ oder „richtig“. Der wichtigste Faktor ist Teamwork, deshalb entscheidet zusammen, was in die Projekte eingeht. Lest die Fragen genau durch und entscheidet dann welche Ihr beantwortet. Du wirst feststellen, dass sich ein Projekt, das zunächst am Beginn der Expedition uninteressant oder nicht durchführbar erschien, später fast von alleine erledigen wird.

Projekte zu Themen wie Bildung, Ausbildung oder Erziehung können an verschiedenen Stellen der Tour gelöst werden. Trefft so viele Menschen wie möglich und sprecht mit Ihnen über die Projekte. Nicht auf das, was Du bezüglich der Projekte aufschreibst, kommt es an, sondern auf dass, was Du auf dem Weg lernst. Wenn Du keinen Weg findest, Dich auf dem Papier auszudrücken, mache Dir eine Notiz davon und erkläre es, wenn Du zurück zum Lager kommst.

Merke Dir für jedes Projekt das Wer, Was, Wann, Wo, Warum usw. Macht ein Brainstorming und schreibt alles auf, was Euch in den Sinn kommt – egal wie wenig es mit dem Projekt zu tun hat. So schafft Ihr die Basis für Gespräche mit Menschen, die Ihr unterwegs trefft.

Die Antworten sollten so ernst sein wie die Fragen. Wenn Du ein Projekt machst, bei dem es erforderlich ist, an einem unüblichen Platz zu schlafen, kannst Du Deiner Fantasie freien Lauf lassen und so albern sein, wie Du willst. Wenn andererseits gefordert ist, ein Gespräch in einer Fremdsprache aufzuschreiben, dann nimm eines, das ein Einheimischer führen könnte – kein unwahrscheinliches, das Du Dir zusammen gestrickt und übersetzt hast.

Solltest Ihr zu einem Projekt nichts herausfinden, haltet schriftlich fest, wen Ihr gefragt habt und wie die Personen auf die Fragen reagiert haben. Manchmal sind es die Methoden, auf die es ankommt und nicht die Antworten. Dennoch solltet Ihr Euch die Antworten nicht ausdenken.

Versucht immer, so viele Informationen wie möglich zu bekommen und betrachtet das Projekt erst am letzten Tag als abgeschlossen. Die zusätzliche Arbeit hilft Euch, den Belt zu erhalten. Während eures Bewerbungsprojekts werdet Ihr schon einiges lernen, wie man so etwas anpackt. Setz Dich in der Vorbereitung auf die Expedition noch einmal mit Deinem Teampartner zusammen und überlegt gemeinsam, was Ihr damals gelernt habt und auf was Ihr während der Expedition besonders achten müsst.

Logbücher

Die Logbücher werden nicht benotet und auch hier kommt es auf die Teamarbeit an. Ihr habt hierzu verschiedene Möglichkeiten. Manche Teams einigen sich darauf, dass der eine Partner das Zelt aufbaut, während der andere die gemeinsamen Eintragungen macht und wechseln täglich ab. Andere entscheiden zusammen, was eingetragen wird und machen sich unterwegs Notizen. Es gibt nicht die eine „richtige“ Art, die Log-Bücher zu führen, solange nur beide Teampartner:innen daran mitwirken.

Die Teamer:innen wissen, dass nicht jeder gerne Aufzeichnungen macht. Gehörst Du zu diesen Leuten, braucht Dich das also nicht zu beunruhigen. Du wirst Gelegenheit dazu haben, Deiner:m Teamer:in alles persönlich zu erzählen. Solange Du dabei auf die Logbücher zurückgreifen kannst, dürftest Du keine Probleme bekommen.

Ihr müsst selbst entscheiden, ob Ihr Eure Logbücher dekorieren oder verzieren wollt und ob Ihr das im Vorfeld oder während der Expedition macht. Vielleicht schreibt Ihr Eure Erlebnisse nur auf, vielleicht haltet Ihr sie aber auch in Zeichnungen und Illustrationen fest.

Jedoch solltet Ihr zumindest die Route beschreiben, die Ihr tagsüber hinter Euch gebracht habt, z.B. so: „Wir starteten in Portmarnock, kamen in Malahide, Swords und Rush vorbei und landeten schließlich in Skerries„. Vielleicht mögt Ihr lieber einer Karte mit eurer Route zeichnen, in der Ihr markiert wo ihr Sean Murphy und O ́Brien getroffen habt, aber es liegt an euch, dies zu entscheiden. Wenn Ihr eine Karte anfertigt, dann markiert jeden Ort, an dem Ihr vorbeikommt.

Euer Tagebuch sollte beschreiben was passiert ist, wie Ihr Euch dabei gefühlt habt (sowohl körperlich als auch mental), wie das Wetter war, wie die Landschaften beschaffen war, die Ihr durchwandert habt, wen Ihr getroffen habt und ähnliches, das Ihr gerne schriftlich festhalten wollt.

Denkt daran, es ist Euer Log Buch, das Ihr Euch auch mit 90 noch ansehen könnt um Euch an die guten wie die schlechten Zeiten erinnern zu können. Das Essen, eine Abrechnung Eurer Ausgaben, Eure Route und Wegstrecke sind ein Muss für das Tagebuch. Bei allem was darüber hinausgeht, bleibt es Euch überlassen, ob Ihr es aufschreibt oder nicht.

Wenn Ihr dabei seid, das jeweilige Pensum an Wegstrecke pro Tag zu errechnen, fällt Euch das vielleicht leichter, wenn Ihr es gleich in Euer Tagebuch eintragt. Der Hauptvorteil dabei ist, dass man die zurückgelegte Strecke jeden Tag messen kann und eine Summe bilden kann, so dass man einen Überblick hat, wie viel oder wie wenig Kilometer man noch hinter sich bringen muss.

Beachtet, dass ihr nicht zehn volle Tage zum Hajken habt, da die Expedition nur neun Nächte enthält. Am ersten und zehnten Tag werdet ihr vermutlich Zeit durch das Ausgesetztwerden bzw. im Basecamp ankommen verlieren.

Ihr solltet in Eurem Tagebuch auch kurz beschreiben, was Ihr jeden Tag gekauft habt. Das Euch zur Verfügung gestellte Budget sollte ausreichen, um Euch Lebensmittel und Eintrittskarten für Museen oder ähnliches leisten zu können, sowie Reisekosten abzudecken. Denkt daran, ihr müsst 200 km wandern, aber Ihr könntet auch beispielsweise eine Fähre nehmen müssen, und deren Preis sollte ebenfalls mit diesem Budget bestritten werden.

Dein:e Partner:in

Es ist sehr wichtig, dass Du Deine:n Partner:in sehr gut kennst, bevor Ihr zusammen los zieht. Sie/Ihn nur für ein paar Stunden in der Woche bei einem Treffen oder in der Gruppenstunde zu sehen ist nicht genug Vorbereitung, um zehn Tage ausschließlich in ihrer/seiner Gesellschaft zu verbringen.

Trefft Euch auch außerhalb der wöchentlichen Trainingseinheiten. Kannst Du damit umgehen, wenn Dein:e Partner:in gesundheitlich Probleme wie zum Beispiel Asthma hat und während der Expedition einen Anfall bekommt. Wenn Ihr einen Unfall habt, musst Du Dich auf Deine:n Partner:in verlassen können, deshalb musst Du ihr/ihm vollkommen vertrauen. Sieh die Stärken und die Schwächen Deiner:s Partner:in und sprich mit Ihr/Ihm darüber. Lernt Meinungsverschiedenheiten ohne Streit in den Griff zu bekommen.

Vergesst nicht den Rest der Roverrunde, die nicht auf Tour gehen. Plant eure Trainingshajks so, dass sie mit denen der Gruppe terminlich zusammenfallen. Die anderen werden eine Quelle an Unterstützung und Ermunterung während der Tour sein.

Geld & Budget

Ihr werdet ein sehr begrenztes Budget zur Verfügung haben während Ihr unterwegs seid, deshalb eignet Euch an, wie Ihr damit am besten umgeht. Haltet Eure Ausgaben, die bei den Übungshajks anfallen schriftlich fest und versucht, die Kosten weitestgehend zu reduzieren. Bedenkt, dass Dinge wie zum Beispiel Butter bei warmem Wetter schmelzen können und Milch schwer zu tragen ist.

Notfälle

Das Wichtigste ist: Gerate nicht in Panik. Ihr könnt mit allem fertig werden. Im Notfall ist folgendes zu tun: Bleibt ruhig, denkt über das Problem nach und entscheidet dann, welche Aktionen erforderlich sind. Ihr werdet an verschiedenen Stellen des Hajks improvisieren müssen und jedes Teammitglied wird vom:von der Partner:in abhängig sein. Egal, was passiert, Ihr müsst als Team zusammenhalten.

Erste Hilfe

Ihr solltet ziemlich fit sein in erster Hilfe bevor Ihr aufbrecht. Macht einen Erste-Hilfe-Kurs und nehmt immer ein erste Hilfe-Päckchen auf Eure Hajks mit. Auch ein paar Medikamente sind nicht schlecht.

Geh zu Deinem Arzt, erklär ihm was Du vorhast und lass Dir erklären, wie und vor allem wann die Medikamente anzuwenden sind. Nimm die Beipackzettel mit auf die Expedition und lies sie durch bevor Du ein Medikament nimmst. Nehmt keine starken Medikamente mit, wenn Du so krank bist, dass Du sie bräuchtest, so gib im Basecamp Bescheid und such einen Arzt auf.

Karten lesen

Ihr solltet Karten so einfach lesen können wie ein Buch. Während der Tour müsst Ihr auf Straßen bleiben, wobei Ihr aber nicht auf Hauptstraßen oder durch Großstädte laufen solltet. Autobahnen zu nutzen ist verboten, in den meisten Ländern auch offiziell. Dies ist zu Eurer eignen Sicherheit, da der Verkehr auf größeren Straßen schneller und gefährlicher ist. Zudem ist es einfacher, sich mit den Leuten an einer kleinen Landstraße zu unterhalten.

Lernt einzuschätzen, wie lange Ihr benötigt, um einen Kilometer bergauf, bergab und auf ebener Straße zurückzulegen. Versucht zu schätzen und kontrolliert dann in der Karte, um zu sehen wie nah Ihr dran seid. Seid so genau wie möglich beim Messen der Wegstrecke. Ein Kartenmesser ist eine sehr nützliche Investition.

Markiert Eure Route in der Karte, damit Ihr am Ende des Tages Eure Wegstrecke einfacher berechnen könnt. Übt Distanzen auf einer Karte abzumessen und verlasst Euch nicht auf Straßenschilder.

Kochen

Du und Dein:e Partner:in solltet gemeinsam entschieden, was und wie Ihr kochen werdet. Übt, schnelle einfache Gerichte zu kochen und vermeidet Gerichte aus der Dose. Sie nehmen zum einen viel Platz weg und Ihr werdet nahrhaftes während der Tour benötigen.

Wenn Ihr nicht kochen könnt, dann eignet Euch ein paar Grundrezepte an, aber kocht nicht jeden Tag dasselbe. Euch wird beim bloßen Anblick schon schlecht werden, selbst wenn es alle Nährstoffe enthält, die Ihr braucht. Kochen mit einem Campingkocher unterscheidet sich ziemlich vom üblichen Kochen in einer Küche. Es bedeutet, dass Ihr alle Utensilien auch selbst tragen müsst, also entscheidet vor dem Hajk was Ihr wirklich benötigt.

Die Mahlzeiten sind wichtig und sollten abwechslungsreich und nahrhaft sein.

Der Rucksack

Dein Rucksack muss bequem und groß genug, dabei aber nicht zu groß, und so leicht wie möglich sein. Gepolsterte Gurte sind unerlässlich wenn Du auch nach der Expedition noch Schultern haben willst. Der Hüftgurt hilft Dir, den Rucksack leichter zu tragen. Eine Lastverteilung von 70% auf der Taille und 30% auf den Schultern ist mit einem guten Rucksack möglich und erleichtert das Wandern sehr.

Achte auf eine gleichmäßige Beladung deines Rucksacks, wenn er schief auf Deinem Rücken sitzt, wird er zu Rückenschmerzen führen. Packe schwere Sachen nahe an den Rücken und eher im unteren Bereich Deines Rucksacks. Packe Sachen die Du oft benötigst (Tagebuch, Geld, Karte und Wasser) als letztes ein, so dass du leicht an sie heran kommst.

Nimm Material zur Reparatur mit, wie z.B. Klebeband, Nähzeug und Sicherheitsnadeln, so dass Du gerüstet bist, falls der Rucksack (oder Euer Zelt) kaputt geht.

Das Zelt

Das Zelt trägt enorm zu Eurem Komfort in der Nacht bei und Ihr werdet erholsamen Schlaf brauchen. Überprüft, ob das Zelt wirklich wasserdicht und die Bodenplane gut versiegelt ist. Könnt Ihr das Zelt schnell und ohne groß nachdenken zu müssen auf- und abbauen? Ist es leicht, klein, handlich zu tragen und dennoch schwer zu verlieren? Lach nicht, ein Team hielt an, um Wasser zu trinken und bemerkte 3 km später, dass sie das Zelt dort liegen gelassen hatten.

Ist es stark genug, jedes Wetter – also auch Regen und Wind – auszuhalten? Könnt Ihr das Gewicht zwischen Euch beiden aufteilen oder werdet Ihr abwechselnd das gesamte Zelt tragen? Passt Ihr beide rein und habt ausreichend Platz, um Euch zum Beispiel umzuziehen?

Kleidung

Grundsätzlich gilt: Je weniger Du mitbringst, desto besser. Du kannst Deine T-Shirts jeden Abend waschen und am nächsten Tag trocken lassen, so dass Du nur 2 oder 3 davon benötigst. Wenn Du Dich in Shorts wohlfühlst, dann trage sie so oft wie möglich. Selbst wenn es nass ist, ist es immer noch einfacher, Deine Füße zu trocknen als lange Hosen. Vor allem Jeans sind hier eher ungeeignet. Du wirst in den Shorts nicht frieren, schließlich wirst Du Dich viel bewegen.

Socken sind unabdingbar und müssen angenehm zu tragen sein, auch in den Schuhen. Sie sind außerdem auch leichtes Gepäck und einfach zu waschen. Ein Teilnehmer nahm 10 Paar Socken mit, trug jedes Paar einen Tag lang und warf es abends in den Mülleimer, das Gleiche machte er mit seinen T-Shirts. Dies hatte den Vorteil, dass er mit fortschreitender Expedition immer weniger zu tragen hatte. Verliere aber auch nicht aus den Augen, dass du als Pfadfinder die Umwelt schützen und nachhaltig leben solltest.

Seht während des Hajks nicht schmuddelig aus. Niemand wird mit Euch sprechen, wenn Ihr verwahrlost ausseht. Außerdem werdet Ihr automatisch Botschafter der deutschen Pfadfinder sein, sorgt deshalb  dafür, dass Ihr die ganze Zeit sauber und ordentlich ausseht. Halstücher sollen die ganze Zeit getragen werden und müssen evtl. unterwegs gewaschen werden.

Waschzeug

Waschzeug ist ein Muss, weil es nicht nur dazu dient, dass Du besser aussiehst und duftest, sondern Du Dich auch wohler fühlst. Jedoch können Du und Dein:e Partner:in das Waschzeug aufteilen, so dass Ihr nicht alles in doppelter Ausführung dabei haben müsst. Wasch Dich und Deine Kleidung wann immer sich die Gelegenheit bietet, denn Du weißt nie, wann das nächste Mal sein wird.

Lebensmittel & Essen

Nehmt genügend zu Essen für die ersten 1 – 2 Tage der Tour mit, so dass Ihr am ersten Tag, solltet Ihr mitten in der Pampa ausgesetzt werden, nicht hungrig ins Bett gehen müsst. Getrocknetes Obst ist leicht zu tragen, hilft für lange Zeit und nimmt wenig Platz weg. Trockenmilch ist ebenfalls ein Leichtgewicht.

Esst zuckerhaltige Süßigkeiten (aber nicht zu viel!). Diese löschen den Durst, spenden Energie und schmecken auch noch gut. Es ist empfehlenswert, immer eine Wasserflasche, am Besten aus Plastik, dabeizuhaben. Abgesehen davon, dass Du viel trinken musst, ist eine leere Flasche auch immer ein guter Vorwand, um an einer Haustür zu klopfen.

Notfall

Wenn ihre ein Problem habt, dann geht folgendermaßen vor:

  1. Könnt Ihr das Problem alleine lösen? Falls Ja, dann tut es.
  2. Verständigt falls notwendig zuerst die Behörden wie Polizei, Notarzt, etc.
  3. Öffnet das Notfall-Kuvert, das zusätzliches Geld sowie die Notfallnummer enthält.
  4. Wählt die Notfallnummer. Selbst wenn Ihr nicht abgeholt werden müsst, können die Teamer:innen Euch vielleicht konkret weiterhelfen. Vielleicht reicht es aber auch schon, eine freundliche Stimme in Eurer Muttersprache zu hören, um Euch zu beruhigen.

Im Notfall-Kuvert wird diese Vorgehensweise nochmals beschrieben.

Allgemeine Hinweise

  • Nehmt ein Wörterbuch mit und benutzt es. (wir empfehlen die Kauderwelsch-Sprachführer)
    Schon allein „Hallo“ in der Landessprache sagen zu können erhöht die Wahrscheinlichkeit beträchtlich, dass Euch die Leute (weiter)helfen.
  • Bittet die Bauern immer um Erlaubnis, bevor Ihr Euer Zelt aufschlagt und kümmert Euch darum, dass jemand weiß, wer Ihr seid und wo Ihr campt. Wenn niemand da ist, wendet Euch an die Polizei. Normalerweise werden Sie Euch auch helfen. Es ist gut, einen Zeltplatz lange bevor es dunkel wird, zu haben.
  • Trage eine Kopfbedeckung, wenn Du in der prallen Sonne läufst und nutze Sonnencreme. Denke aber genauso an gute Regenkleidung.
  • In manchen Ländern muss das Wasser vor dem Trinken abgekocht werden. Wenn dies der Fall ist, dann vermeidet Eiswürfel in Getränken, da sie wahrscheinlich aus Leitungswasser gemacht sind.
  • Benutzt Gürteltaschen zur sicheren Aufbewahrung Eures Geldes, der Pässe und sonstiger Formulare. Nehmt die Gürteltaschen nur dann ab, wenn Ihr müsst, und gebt sie dann Eurer:m Partner:in.
  • Märkte bieten Gelegenheit, sich günstig mit Lebensmitteln einzudecken. Ihr könnt versuchen, günstige Preise auszuhandeln oder leicht angeschlagenes Obst und Gemüse kaufen, das meist zu billigeren Preisen angeboten wird.
  • Versucht, das mit dem Rucksack zu tragende Gewicht so gering wie möglich zu halten. Wascht Kleidung lieber unterwegs. Gewaschene T-Shirts können z.B. auf dem Rucksack trocknen, während Ihr wandert.  Braucht Ihr wirklich alles, was Ihr vorhabt mitzunehmen?
  • Du kannst einen Daypack mit frischer Wäsche für die Zeit im Basecamp packen und bei den Teamern lassen.
  • Trampen ist strengstens verboten. Ganz abgesehen davon, daß es gegen den Grundgedanken des Explorer Belt ist, kann es auch gefährlich sein.
  • Wenn Ihr das Basecamp anruft, um Euch zu melden, kann es sein, dass die Leitung besetzt ist, weil auch die anderen Teams gerade anrufen. Versucht es daher einfach auf beiden Nummern weiter und gebt nicht auf, da sich die Teamer:innen sonst Sorgen machen.
  • Ihr müsst die Logbücher abgeben, wenn Ihr im Basecamp angekommen seid. Es kann sein, dass Ihr noch etwas Zeit bekommt, um letzte Hand an Eure Logbücher zu legen, aber rechnet nicht damit. Versucht, diese Dinge erledigt zu haben, bevor Ihr in das Lager zurückkehrt.
  • Wenn Ihr es nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens zurück in das Lager schafft, ruft an und gebt an, wann Ihr voraussichtlich im Lager ankommen werdet.

Zu guter Letzt

Eine Teilnehmerin sagte:

Selbst wenn ich den Gürtel nicht bekomme: Niemand kann mir meine Erfahrungen, die ich in den 10 Tagen gemacht habe, wegnehmen. Ich glaube nicht, dass wir den Gürtel bekommen, aber ich werde es nächstes Jahr noch mal versuchen.

Sie hatte erkannt, dass der Gürtel nicht das Wichtigste des Explorer Belts ist, und ihn doch erhalten.

Wir wünschen Dir ein schönes, aufregendes, unvergessliches Abenteuer! Genieße diese einzigartige Erfahrung.

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